Sonntag, 20. Juli 2014

Die Kohte, kein Zelt für Weicheier…







Kaum einer, der nicht Pfadfinder gewesen ist, weiß genau was eine Kohte ist. Es ist das traditionelle Zelt deutscher Pfadfinder. Auf internationalen Camps und Zeltlagern sieht man bei anderen Nationen auch viele andere Zelttypen. Teilweise sind diese aus modernen Materialien, versehen mit vielfach weiterentwickelten Technikkomponenten wie Verschlüssen, Verbindungen und manch überflüssigem Schnickschnack. Die Kohte ist einfach und zünftig!
In Deutschland hat sich weitgehend das einfache System der Kohte erhalten. Vier Fünfecksbahnen, sog. Kohtenblätter, aus Baumwollstoff werden mittels Schlaufen und Ösen zu einem Zelt zusammengefügt.
Selbstverständlich haben (unsere) Kohten keinen Boden. Wir bevorzugen die direkte Berührung mit der Natur (einschl. Ohrenkneifern, Mäusen und sonstigen Krabbeltieren). Aufgerichtet wird die Kohte an zwei ca. 5 Meter langen Kohtenstangen die mit einem Parallelbund (lernen Royal Rangers der Kundschafterstufe in der Forscherprüfung) miteinander verbunden sind. Der Gedanke bei der Kohte ist, dass vier Pfandfinder auf einer Wanderung jeweils ein Kohtenblatt mit ihrem persönlichen Gepäck tragen, welche am Abend zu einem Gemeinschaftszelt verbunden wird. Geübte Teams bauen eine Kohte in 15 bis 30 Minuten auf. Schlecht aufgebaute Kohten sehen schief aus und stehen in der Gefahr zusammen zu fallen.
Das einzelne Kohtenblatt kann auch als Einzelbiwak von einem Pfadfinder verwendet werden. Der Kohten-Gedanke ist auf diese Weise höchst gemeinschaftsförderlich: jeder trägt denselben Anteil des Zeltes bis ans Ziel und sorgt dafür, das alle ein trockenes, geschütztes Nachtlager haben.
Hier wird die Aufforderung der Bibel: „Einer trage des anderen Last“ wortwörtlich umgesetzt.
Wir werden zum Bundescamp zehn Kohten mitnehmen, ein Team wird sogar in einer Jurte (das ist der „größere Bruder“ der Kohte) schlafen.  
Wir haben den Aufbau in der Vergangenheit immer wieder geübt, eigentlich sollte alles klappen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen